Desensibilisierung 2 – für das selbstbewusste Pferd

Im letzten Post habe ich von meiner Auffrischung in Punkto Desensibilisierung über den Tütenstick und die Plane berichtet. Ich habe einige Tage hintereinander die Übungen mit Tüte und Plane fortgeführt. Jetzt geht es in die nächste Schwierigkeitsstufe.

Zur Steigerung binde ich die Tüte an den Sattel und lasse Suri damit in allen Gangarten laufen. Das klappt sehr gut, weil die Tüte ja sehr klein ist. Also nehme ich zwei größere Tüten, die ich zu Beginn erst wie die Kleine mit dem Stick anwende. Sobald Suri diese auch ohne Probleme akzeptiert, binde ich ihr die Tüten erst rechts, dann links und zum Schluss beidseitig an den Sattel. Bei Bewegung wehen die Tüten an der Seite, und Suri ist nicht wirklich zufrieden in der Situation. Erst zuckt sie ein wenig und ich lasse sie eine Pause machen. So kann sie sich mit der Situation auseinandersetzen. Nach und nach steigere ich auch hier das Tempo, bis Suri entspannt mit den Tüten läuft.

Auch mit der Plane steigern wir die Übungen. Erst lasse ich Suri in allen Gangarten über die Plane laufen. Das bereitet ihr keine Probleme, denn sie hat die Plane ja ausführlich untersucht und als ungefährlichen Untergrund eingestuft. Als Steigerung nehme ich die Plane an einer Spitze in die Hand und laufe los. Suri soll mir folgen, zu Beginn noch am langen Seil, später ohne. Das „Planenmonster“ in Bewegung ist ein neuer Aspekt, den Suri mit Schnauben und leichten Hopsern quittiert. Immer wieder lasse ich sie pausieren, dann ruht auch die Plane. Nach einiger Zeit verliert sie ihre Scheu und versucht, die Plane in Bewegung zu berühren. Ich lobe überschwänglich und freue mich über den Mut, den mein Stütchen an den Tag legt!

Zum Abschluss lege ich die Plane noch auf Suri.

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Was macht das Planenmonster denn jetzt auf meinem Rücken?

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Ach, es macht gar nichts. Es lässt sich nur tragen. Na gut…

Erst im Stand, dann in Bewegung. Die Plane raschelt und rutscht ihr immer wieder vom Hintern runter, aber Suri nimmt das völlig gelassen hin. Als hätten wir nie etwas anderes gemacht trägt sie die Plane locker über den Platz. Ein schöner Abschluss für diesen Trainingstag.

3 Kommentare zu Desensibilisierung 2 – für das selbstbewusste Pferd

  1. Hallo, wenn du die Tüten am Sattel festmachst, hast du dann ein Sicherheitshintertürchen, falls sie es gar nicht handeln kann, mit dem du die Tüten wieder abbekommst (was der Desensibilisierung natürlich kontraproduktiv ist)? Oder vertraust du auf deine Vorbereitung, dass es ok für sie sein wird?
    VG! Nadja

    • Hi Nadja,
      du hast natürlich recht: eine Tüte am Stick ist etwas anderes als eine Tüte am Sattel. Wenn ich mir nicht sicher bin ob ich die Übung händeln kann (evtl. weil meine Vorbereitung schon gezeigt hat, dass mein Pferd sehr extrem reagieren kann) dann befestige ich die Tüte erst an einem Seilchen. Das lege ich dann um mein Sattelhorn, um im Notfall loslassen zu können. Dieses Sicherheitshintertürchen (tolles Wort!) nutze ich gern bei Pferden, die ich nicht so gut kenne. Wenn es tatsächlich vorkommt, dass die Reaktion des Pferde so extrem wird dass ich die Übung abbrechen muss, muss ich wieder von vorn beginnen mit Stufe 1. Viel Erfolg!

      • Danke für die Antwort! Genau so würde ich es auch machen. Ich finde es für mich selbst sehr wichtig, dieses Türchen zu haben. Wir stecken halt nicht drin in den Pferdeköpfen. Und bevor mir eine Situation so sehr eskaliert, dass ich sie nicht mehr handeln, kann, breche ich lieber ab und starte neu. VG!

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