Besuch bei der Pferdezahnärztin
Am Sonntag war es soweit: die Pferdezahnärztin war da. Ingrid kommt extra aus Holland angereist, um diverse Pferde in Deutschland zu behandeln. Allein bei uns hatte sie mit 17 Patienten alle Hände voll zu tun!
Suri war in ihren achte Lebensjahren noch nie beim Zahnarzt. Früher kannte ich es auch nicht, dass es Spezialisten für das Pferdemaul gibt. Heute gehört es zur regelmäßigen Pflege und Gesunderhaltung einfach dazu.
Ein erwachsenes Pferd hat im Ober- und Unterkiefer je sechs Schneidezähne und zwei Eckzähne sowie 24 Backenzähne auf jeder Seite. Bei der Futteraufnahme schiebt die Zunge das Futter in die Seiten, wo es in kreisenden Bewegungen zwischen Ober- und Unterkiefer zerkleinert und eingespeichelt wird. Dabei wird das Futter über die unteren Zähne transportiert, um weiter hinten im Maul abgeschluckt zu werden. Einige Pferde haben vor den Backenzähnen noch einen vorgestellten Zahn, den Wolfs- oder Hengstzahn (in der Regel meist nur Hengste und Wallache).
Bei der Domestizierung des Pferdes haben sich die Futtergegebenheiten, im Gegensatz zum Wildpferd, geändert. Wilde Pferde fressen neben Halmen und weichem Futter auch Rinden, kleine Stöcke und kauen an Hartholz. Dabei werden die Zähne gleichmäßig abgerieben. Im modernen Futter sind aber keine „härteren“ Inhaltsstoffe mehr enthalten. Da die Zähne nicht direkt übereinander stehen, weil der Unterkiefer etwas schmaler ist, kann es dazu kommen, dass sich die Zähne nicht einheitlich gegeneinander abreiben können. An den Zähnen entstehen „Haken“, scharf hervorstehende Zahnecken. Diese können an der Schleimhaut der Wangeninnenseite reiben und verursachen Schmerzen und Entzündungen. Daher müssen in regelmäßigen Abständen die Zähne kontrolliert werden.
Um Suri den Stress zu ersparen, den die Behandlung mit sich bringt, habe ich mich von Anfang an dazu entschieden sie leicht sedieren zu lassen. So konnte Ingrid leichter und schneller arbeiten.
Zu Beginn wurde Suri das Maulgatter angelegt. Das ist ein Halfter mit einem Mundstück, das unter die Schneidezähne geschoben wird. Langsam wird dann der Mechanismus betätigt, der das Maul öffnet. Ingrid war sehr vorsichtig und behutsam und hat mit Ruhe gearbeitet.
Zu Beginn werden die Zähne mit der Hand kontrolliert. So kann der Dentist Wellen (unebene Abreibungen auf den Zähnen) und Haken erfühlen. Ingrid hat bei Suri Wellen und Haken gefunden, die abgeraspelt werden müssen.
Nach ca. 15 min. war die Behandlung vollzogen. Suri hat gute Zähne und ist erst in einem Jahr wieder zur Kontrolle dran. Ich bin beruhigt, dass alles so gut verlaufen ist.
Das ging ja echt fix bei Suri 🙂 Und anscheinend war sie sehr brav dabei 🙂 Shaman muss auch bald wieder zum Zähne kontrollieren. Das macht aber unsere Tierärztin selbst. Wir hatten zwar auch eine Spezialistin da und waren mit ihm in der Klinik zum Zahnaufbau unter Narkose..aber mit dem Ergebnis, dass sie ihm am Ende doch die Zähne selbst machen musste – inklusive zweimal ziehen..natürlich unter Sedierung..trotzdem hatten wir mit zwei Mann gut zu tun ihn zu halten 😉 Danach hat er im Stehen seinen Rausch ausgeschlafen und mit offenen Augen geschnarcht 😉
Ja, es war echt entspannt. Morgens war ich noch echt aufgeregt, weil ich nicht wusste wie es wird. Aber mit der Sedierung war es dann ganz harmlos :). Shaman kennt das als alter Hase ja schon – trotzdem beim nächsten Mal viel Erfolg 😉