Pferdetraining im Herbst: Mindset und Matsch

Der Herbst ist da – und jetzt? 🍂

Letzte Woche stand ich morgens auf dem Hof und musste erst mal tief durchatmen. Der Reitplatz? Zur Hälfte ein See. Meine beiden Jungs, HerrMerlin und Houdini? Zum ersten Mal nach dem Sommer mit Schlamm verkrustet bis zum Bauch. Der Wind pfiff mir so kalt um die Ohren, dass ich wünschte, ich hätte eine Mütze mitgenommen. Und ich? Ich stand da mit meinem Teebecher in der Hand und dachte: „Na super. Und was jetzt?“

In den letzten Wochen häufen sich in meinen Social-Media-Kanälen die Fragen: „Akki, was machst du, wenn der Platz unter Wasser steht?“, „Wie trainierst du ohne Halle bei dem Wetter?“, „Lohnt es sich überhaupt noch, bei Regen zum Pferd zu fahren? Die sind doch gut versorgt.“

I feel you!

Und ehrlich? Ich verstehe diese Fragen SO gut! Denn auch ich sitze manchmal zu Hause, schaue aus dem Fenster auf den strömenden Regen und überlege, ob ich wirklich die 7 Minuten zum Stall fahren soll. Ob das heute überhaupt Sinn ergibt. Ob wir nicht einfach eine Pause einlegen sollten, bis… ja, bis wann eigentlich? Bis April? 😅

Aber hier kommt die gute Nachricht, die ich dir heute mitbringen möchte: Der Herbst ist nicht dein Feind. Im Gegenteil!

Goldene Herbsttage

Denn weißt du, was auch passiert ist? Letzten Samstag hatte ich mit Houdini den schönsten Waldspaziergang meines Lebens. Die Sonne stand tief, tauchte den Wald in dieses unfassbare Goldlicht, die Luft war klar und mein sonst so leicht ablenkbarer Appi war so fokussiert und entspannt wie selten. Wir sind einfach nur nebeneinander durch den Wald spaziert, haben die bunten Blätter rascheln gehört, und ich hatte diesen einen Moment, in dem ich dachte: „Genau DAFÜR mache ich das alles.“

Houdini im Wald. Entspannt, mit tollem Vorwärts und gespitzten Ohren.

Genauso hatte ich mit HerrMerlin letzte Woche eine wunderbare Trainingseinheit. Ja, es war nass. Ja, der Platz war matschig. Aber wir haben uns auf eine kleine Ecke zurückgezogen und an unserer Kommunikation gearbeitet. Kein Galopp, keine spektakulären Lektionen – nur wir zwei, tiefe Verbindung, und am Ende ein zufriedenes Schnauben von meinem ruhigen Fuchs, der selbst meinen 5-jährigen Sohn sicher trägt.

Der Herbst hat zwei Gesichter. Und beide gehören dazu.

In dieser Blogartikel-Reihe möchte ich mit dir teilen, wie ich mit meinen Pferden durch diese Jahreszeit komme. Ohne Halle, ohne perfekte Bedingungen, aber mit viel Kreativität, einem gesunden Mindset und einer Portion Flexibilität. Denn ja, wir haben einen Außenplatz (der ab und zu eher ein Schwimmbecken ist), wir haben super Ausreitgelände mit Wald direkt am Hof (Jackpot!), und wir haben von Mai bis Ende Oktober 24h Weide-Zeit und dann einen eigenen Offenstall mit Hütte.

Klingt eigentlich paradiesisch, oder? Ist es auch! Aber nur, wenn du bereit bist, dein Training dem Wetter anzupassen, statt gegen es anzukämpfen.

Chance statt Schwierigkeit

Und genau darum geht es heute: Ich möchte, dass du aufhörst, den Herbst als „die schwierige Zeit“ zu sehen. Ich möchte, dass du erkennst, welche unfassbare CHANCE in dieser Jahreszeit steckt. Für dein Training, für eure Beziehung, für die Entwicklung deines Pferdes.

Bist du bereit? Dann schnapp dir einen heißen Tee, kuschel dich ein, und lass uns gemeinsam durchgehen, wie du den Herbst mit deinem Pferd nicht nur überstehst, sondern richtig rocken kannst! 💪🍂

Mindset-Shift: Vom „schlechten Wetter“ zur Trainingschance

Okay, ich gebe es zu: Früher war ich die Erste, die bei Regen gejammert hat. „Ach nee, schon wieder nass!“, „Heute können wir ja GAR NICHTS machen“, „Ich hasse die Kälte!“

Kennst du diese Gedankenspirale? Du schaust morgens aus dem Fenster, siehst die grauen Wolken, und deine Motivation sinkt sofort in die Knie. Du fährst zum Stall – mit schlechter Laune. Du siehst den matschigen Platz – und deine Laune wird noch schlechter. Und dein Pferd? Das spürt das natürlich. Denn rate mal, wer hier die Stimmung vorgibt? Genau. Du.

Aber hier kommt der Game-Changer: Was, wenn ich dir sage, dass der überflutete Reitplatz keine Katastrophe ist, sondern ein verdammt gutes Trainings-Tool?

Ich weiß, das klingt jetzt erst mal verrückt. Aber hör mir zu:

Seit ich meinen Mindset geändert habe, nutze ich den „Aqua-Trainingsplatz“ (so nenne ich ihn inzwischen liebevoll) gezielt für Wassertraining. Und zwar nicht trotz des Wetters, sondern WEGEN des Wetters!

Was dein Pferd vom Wassererlebnis lernen kann

Denk mal drüber nach: Wie viele Pferde kennst du, die bei Pfützen einen Riesenbogen machen? Die beim Ausritt am Bach stehen bleiben und sich weigern, durchzugehen? Die beim ersten Spritzer Wasser am Bauch nervös werden?

Auch meine Jungs hatten und haben Wasser-Phobie

Meine beiden Jungs hatten das auch. Houdini, so leicht ablenkbar, ist bei Pfützen früher fast ausgeflippt. „DA IST WASSER! DAS KÖNNTE GEFÄHRLICH SEIN! WIR WERDEN ALLE STERBEN!“ 😅 (Okay, ich dramatisiere ein bisschen, aber du weißt, was ich meine.)

Und HerrMerlin? Der sonst so entspannte Fuchs? Auch er war skeptisch, wenn’s um Wasser ging. Er ist zwar nicht nervös geworden, aber er hat sich einfach elegant DRUM HERUM bewegt, als wäre da eine unsichtbare Mauer.

Heute? Heute läuft HerrMerlin entspannt durch jede Pfütze, Houdini geht sogar in den Bach, und das Spritzwasser am Bauch juckt sie null. Warum? Weil wir den Herbst und seinen überfluteten Platz als Trainingsgelände genutzt haben! (Zugegeben: Houdini geht noch nicht entspannt durch den Aqua-Trainingsplatz und HerrMerlin noch nicht entspannt in den Bach. Aber was nicht ist, wird eben noch!)

Mein Wasser-Training: So mache ich’s konkret

Wenn jetzt ein Drittel oder die Hälfte meines Platzes unter Wasser steht, denke ich nicht mehr: „Mist, heute können wir nicht trainieren.“ Sondern: „Perfekt! Heute ist Aqua-Tag!“ 💦

Zu Beginn fokussiere ich mich, entspanne mich aktiv. Wir gehen gemeinsam zum Rand der Wasserfläche. Ich bleibe ruhig (SO wichtig!), atme tief durch, und dann gehen WIR durch die Pfütze. Zusammen. Im Schritt. Kein Druck, kein Zerren, einfach nur: „Komm, lass uns da zusammen durchgehen.“

Am Anfang war Houdini skeptisch. Aber weißt du, was das Schöne am Herbst ist? Du hast SO viele Gelegenheiten zum Üben! Jeden zweiten Tag steht irgendwo eine neue Pfütze. Also haben wir geübt. Und geübt. Und irgendwann war der Aha-Moment da: „Oh, das Wasser tut mir ja gar nichts!“

In der Tränke war Wasser noch nie gefährlich. Das soll bei Pfützen genauso sein!

Heute? Heute LIEBT Houdini den Bach! Er planscht regelrecht dadurch, und ich schwöre, es fühlt sich nach Spaß an. 😊

Und HerrMerlin? Mein ruhiger Gentleman hat relativ schnell verstanden, dass Wasser okay ist. Inzwischen läuft er so entspannt über unseren Aqua-Trainingsplatz, dass ich meinen 5-jährigen Sohn sicher auf ihm durch Pfützen führen kann. Das hätte ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen können!

Das Geheimnis: Entspannung + Nachsorge

Natürlich ist es wichtig, dass du deinem Pferd zeigst: „Ich pass auf dich auf.“ Deshalb nehme ich mir nach jeder Wasser-Session ein Handtuch und trockne den Bauch und die Beine meiner Jungs leicht ab. Das ist nicht nur praktisch, sondern zeigt ihnen auch: „Ich kümmere mich um dich. Alles ist gut.“

Und weißt du, was das Beste ist? Dieses Wasser-Training hat einen unfassbaren Nebeneffekt: klassisches Aqua-Training!

Bewegung durch Wasser ist Physiotherapie pur. Die Muskeln müssen mehr arbeiten, die Gelenke werden geschont, und gleichzeitig wird die Koordination geschult. Du bekommst quasi ein Wellness-Programm für dein Pferd – geschenkt vom Herbstwetter!

Die Wahrheit über „schlechtes Wetter“

Es gibt einen Spruch, den du sicher kennst: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.“

Ich würde ergänzen: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unflexible Trainingspläne!“ 😉

Denn mal ehrlich: Wenn du den Rest deines Lebens nur bei Sonnenschein und 20 Grad trainieren willst, wirst du in Deutschland etwa 40 Tage im Jahr mit deinem Pferd arbeiten können. Viel Spaß dabei!

Die versteckten Lernchancen im Herbst

Aber im Ernst: Dein Pferd lernt im Herbst so unfassbar viel! Es lernt:

  • Gelassenheit bei Wind (fliegende Blätter, wehende Jacken, pfeifende Geräusche)
  • Trittsicherheit auf verschiedenen Böden (nass, matschig, rutschig)
  • Fokus trotz Ablenkung (Wind, Wetter, neue Reize)
  • Vertrauen in dich als Führungsperson („Wenn mein Mensch entspannt ist, ist alles okay“)
  • Körpergefühl und Balance auf unterschiedlichen Untergründen
  • Wetterresilienz (Regen auf dem Rücken, Wind im Gesicht – alles kein Drama)

Jedes Mal, wenn du bei „schlechtem“ Wetter mit deinem Pferd arbeitest und dabei entspannt bleibst, investierst du in eure gemeinsame Zukunft. Denn was glaubst du, wie dein Pferd reagiert, wenn ihr im nächsten Sommer beim Ausritt plötzlich in ein Gewitter kommt? Richtig: Wenn es gelernt hat, dass Wetter einfach Wetter ist und du immer einen Plan hast, bleibt es cool.

Der wichtigste Punkt: DEINE Einstellung

Ich kann dir die besten Trainingstipps der Welt geben (und das werde ich auch noch 😊). Aber wenn du mit der Einstellung an den Stall fährst, dass heute eh alles doof wird, wird es auch doof. Dein Pferd ist ein Meister darin, deine Stimmung zu lesen.

Bist du gestresst, genervt oder frustriert, wird dein Pferd das spiegeln. Wenn du aber entspannt, neugierig und offen für neue Trainingsmöglichkeiten bist, wird dein Pferd mitmachen.

Meine Challenge für dich:

Beim nächsten Regen-Tag (der kommt bestimmt 😉) willst du NICHT denken: „Mist, schon wieder Regen.“ Sondern: „Cool, heute machen wir Wasser-Training!“ Probier’s aus. Du wirst überrascht sein, wie sehr sich allein diese kleine Gedankenveränderung auf eure gemeinsame Zeit auswirkt.

Der Herbst ist nicht dein Feind. Der Herbst ist dein Trainingspartner. Du musst ihn nur annehmen. 🍂💪

Du willst mehr? Starte jetzt mit der VertrauensVoll-Challenge! 🌟

Wenn du das, was wir hier besprechen, wirklich in die Tiefe gehen und nachhaltig verankern willst, habe ich etwas für dich: Meine kostenlose 12-Tage-Challenge „VertrauensVoll“.

12 Tage lang bekommst du täglich wertvolle Impulse, praktische Übungen und exklusive Videos direkt in dein Postfach – damit du und dein Pferd zu echten Partnern werdet.

Bereit für den nächsten Schritt? Dann melde dich hier kostenfrei an: https://akkischubert.getresponsewebsite.com/


So, und jetzt lass uns konkret werden: Was machst du, wenn der Platz unter Wasser steht, der Wind pfeift und du trotzdem sinnvoll trainieren willst? Genau darum geht’s im nächsten Artikel!

Kommentar hinterlassen

12 Tage-Challenge "VertrauensVoll"

Für eine tiefe, verständnisvolle und liebevolle Beziehung zu deinem Pferd: Die 12-Tage-Challenge ist speziell dafür entwickelt, dich und dein Pferd auf eine inspirierende Reise zu schicken, die eure Bindung stärken und euer gegenseitiges Verständnis vertiefen wird.

Melde dich für die Gratis-Challenge an und erhalte exklusive Videos und Inhalte, die dir zeigen, wie du effektiv mit deinem Pferd kommunizieren und ein Umfeld des Vertrauens und der Sicherheit schaffen kannst.


Deine Daten werden nach Vorgaben der DSGVO behandelt und geschützt.