Eine Frage der Energie

Suri ist Herdenchefin. Sie kann mit einer Kopfbewegung die anderen Herdenmitglieder in Bewegung versetzen. Das macht es nicht gerade einfach, wenn ich sie bewegen möchte. Aber es hat mir gezeigt, dass auch ich nicht mit Stick oder Peitsche  hinter ihr herrennen muss, damit ich sie bewegen kann.

Mit Hilfe von Courin (www.courin.de) und ihrem Pferd Dahil habe ich das erste Mal erfahren, was es bedeutet mit Atmung zu arbeiten. Dahil ist ein sehr erfahrenes und gut ausgebildetes NHS-Pferd. Wenn man die Beiden am Seil oder in der Liberty-Arbeit sieht hat man das Gefühl, dass er nur auf Courins Gedanken reagiert. Doch es ist ein bisschen mehr…

Ich durfte mit ihm beim Trainer College bei Thomas arbeiten. Es ist tatsächlich so: allein durch Anspannung meines Körpers reagiert Dahil. Anspannung in Kombination mit Einatmen und  die Richtung mit der Hand weisen veranlasst ihn loszulaufen. Ein unglaubliches Gefühl! Beim ersten Mal konnte ich kaum glauben dass das möglich ist!

Mit Suri arbeite ich seitdem genauso. Ich kann ihr Tempo in der Nähe oder auch aus der Ferne (max. 7m) mit Hilfe von Körperspannung und Atmung kontrollieren. Da ich diese Art zu arbeiten am Boden aufgebaut habe überträgt sie sich natürlich auch in den Sattel :). Und so pariert meine hübsche Stute durch, sobald ich die Anspannung loslasse und ausatme. Das klappt nicht nur wenn wir konzentriert arbeiten, sondern auch im  Feld.

Übung: Bewegen durch Atmung

Probiert es doch selbst mal aus: stellt euch entspannt neben euer Pferd. Bevor ihr losgeht spannt alle Muskeln an und atmet hörbar ein. Dann kommt der erste Schritt. Animiert euer Pferd euch zu folgen. Um Anzuhalten atmet aus und entspannt eure Muskeln wieder. Mit ein wenig Übung könnt ihr so euer Pferd bewegen – viel Spaß!

2014-09-20 14.00.45

Anspannung bei mir wird zu Anspannung im Pferd

2 Kommentare zu Eine Frage der Energie

  1. DAS WILL ICH AUCH!! Siehst Du die Herzchen in meinen Augen, wenn ich das lese? Toll! Ähnlich arbeitet auch Mark Rashid, der mir in einem Kurs gezeigt hat, wie er mich nur durch „Gedanken“ lenkt. Er hatte die Hände auf meinen Schultern und nur durch leichte minimalste Anspannung signalisiert wohin ich mich bewegen soll. Das war für mich ein echtes AHA-Erlebnis. Es funktioniert auch zwischen Menschen, dann muss es noch so viel besser mit Pferden funktionieren, weil sie deutlich sensibler sind als wir.

    • Stimmt, mit Pferden funktioniert es noch besser! Kennst du das? Du bist mit deinem Pferd in einer bestimmten Situation, sagen wir ihr kommt an einem Container vorbei. Dein Pferd ist völlig entspannt, aber du siehst den Container und denkst: „Oh nein, vor Containern hat er immer Angst!“ In diesem Moment verspannt sich dein Pferd und erschrickt – lag es am Container? Nein, es lag an deiner Anspannung! Dein Pferd konnte das Bild in deinem Kopf sehen, auf dem es sich vor dem Gegenstand erschrickt – und reagiert entsprechend. Wäre er auch erschrocken, wenn du den Container ignoriert hättest? Wahrscheinlich nicht… Daher ist es wichtig dass wir uns diese Reaktionen vor Augen halten. Probier es mal aus, diese Art der Kommunikation können wir üben. Einfach ran ans Pferd und über jede Übung bzw. jede gewünschte Reaktion aktiv Gedankenbilder formulieren. Dein Pferd wird so immer leichter reagieren 🙂

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  1. Vertrauen heißt „sich trauen“ | Fü(h)rPferd Horsemanship

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