Warum du unbedingt zur Next Generation Tour gehen musst!
Für`s Herz, für den Kopf, für die Seele: die Next Generation Tour 2015
Ich bin kein Fan von Shows. Ich gehe gern zu Seminaren, auch als Zuschauer buche ich sehr gern Kurse. Ich bin ein Jünger des „Infotainment“, ich liebe Veranstaltungen, die mir neben dem Entertainment noch jede Menge Informationen mitgeben. Als ich mich also entschied, mir die Next Generation Tour von Arien Aguilar, Viktoria Bergér und Miron Bococi anzusehen, war ich nur mäßig gespannt. Was sollten die Drei denn an einem einzigen Tag schon vermitteln können?
Mit meinen pferdeverrückten Freunden fuhr ich also am Samstag früh morgens nach Issum, um pünktlich bei der Veranstaltung zu sein. Die Halle des wunderschönen Hofes Landgut Steeg in Issum war abgetrennt, so dass die Zuschauer hinter einer kleinen Abgrenzung auf dicken Strohballen oder Bänken saßen, während im Innenraum die Show starten konnte. Inga Michels, Tourmanagerin, Organisatorin, helfende Hand und einfach unschlagbar nett, eröffnete den Tag mit den organisatorischen Hinweisen. Dann starteten Arien, Viktoria und Miron.
Die Drei wollten uns innerhalb des Tages zeigen, wie ihre verschiedenen Trainingsansätze bei einem Problem, das ein Pferd zeigt, eingesetzt und effektiv zur Problemlösung beitragen können. Ganz nach dem Motto: Viele Wege führen nach Rom. Vormittags wollten sie mit drei fremden Pferden arbeiten. Nachmittags waren die eigenen Pferde dran, um einen Einblick in deren Ausbildung und die Möglichkeiten mit Pferden zu geben. Abgerundet wurde der Tag mit einer kleinen Showeinlage. Soweit, so gut. Ich lehnte mich zurück, entspannt und glücklich (unter so vielen Pferdekennern und -verstehern bin ich immer selig 😉 ), in Erwartung eines netten Tages.
Es kam anders, denn es kam viel, viel besser.
Drei Trainer, sechs Worte, eine Philosophie
Während der Vorstellung ihrer Person legten die Drei jeweils zwei Worte als Grundpfeiler für ihren Standpunkt im Pferdetraining fest. Neben dem gemeinsamen Konsens von Verständnis und Gewaltfreiheit entschied Arien sich für Respekt und Balance. Viktoria arbeitet auf Grundlage von Geduld und Spaß. Miron steht für Kommunikation und Kontrolle. Diese Worte würden mir im Laufe des Tages immer wieder durch den Kopf gehen. Denn jeder der Drei stand so fest auf seinen Grundpfeilern, dass die Worte in jeder Aktion und Reaktion mit dem Pferd mitschwangen.
Die Vision
Die Idee für die Tour kommt von Arien. Er hat die Vision, ohne Konkurrenz oder Wettbewerbsdruck von anderen Trainern zu lernen. Als unverbesserlicher Träumer und Idealist möchte er eine Welt erschaffen, in der die Pferdemenschen sich treffen und ihr Wissen und Können miteinander teilen, im Sinne der Pferde. Ich liebe diese Vorstellung, denn auch mein Ziel ist es immer, so viel Wissen wie möglich zu teilen und damit den Pferden ein besseres, verständnisvolleres Leben zu ermöglichen. Die erste Gänsehaut lief mir über den Rücken, als er von dieser Vision sprach.
Egal, was du tust und woher du kommst: habe Spaß dabei und sei offen für Neues
Die Arbeit mit den fremden Pferden war spannend. Die Pferdebesitzer stellten ihre Tiere vor, erläuterten den Ausbildungsstand und das jeweilige Problem. Viktoria, Miron und Arien fragten nach, hörten und sahen zu, bis einer von ihnen das Pferd übernahm und mit seiner Arbeit begann. Parallel erklärten die anderen beiden, ob sie hier anders vorgehen und welchen Arbeitsansatz sie wählen würden. Die junge Stute Elli verriet ihre fehlende Basisausbildung, der Wallach Attila empfand seine Besitzerin als äußerst unspannend, ließ sich von Arien und Miron aber gern zu mehr Motivation überreden. Bis zur Mittagspause kam noch Muli Muffin, der angeblich Angst vor Männern hat – allerdings nicht vor den beiden Charmeuren Arien und Miron, die ohne ein Zögern von Muffin mit ihm arbeiten konnten.
Vor der Mittagspause kam Special Guest Maja mit ihrem Pony Gijs und zeigte, welche Ziele mit Hilfe einer guten Beziehung und viel Spaß im Training erreicht werden können!Arien’s Motivation
In der Mittagspause fand Arien Zeit, sich kurz mit mir zu unterhalten. Dieses Interview möchte ich euch auf keinen Fall vorenthalten, denn es hat mich tief beeindruckt. Auf die Frage, ob er Spaß an der Tour habe, antwortete er mir:
Ja, sicher, es macht großen Spaß. Aber ich mache das nicht aus Spaß, ich habe einen Auftrag. Ich möchte die Menschen sensibilisieren, sich zu verbessern, eine Beziehung zum Pferd aufzubauen. Meist muss nur mit den Menschen gearbeitet werden, nicht mit den Pferden. Dafür bin ich hier. Das große Problem heutzutage ist, dass die meisten Menschen mit ihren Pferden an ihre Grenzen stoßen. Dann probieren sie etwas, und es klappt nicht. Sie probieren etwas anderes, es klappt noch immer nicht. Dann verkaufen sie ihre Pferde und kaufen sich ein anderes, das motorisch reagiert. Das ist so schade. Sie probieren nicht lange genug. Wir sind hier um ihnen zu zeigen, dass sie nicht aufgeben sollen. Es gibt immer einen Weg. Man muss ihn nur finden.
Ich war beeindruckt von dem 21jährigen, der sich so sensibel in die Menschen hineinversetzen kann. Wir plauderten weiter, bis ich ihn nach seinem eigenen Ziel fragte. Arien’s Antwort beeindruckte mich wieder:
Mein Ziel ist es, so zu sein wie mein Vater. Nur besser. Ich habe versucht, jemanden zu finden, der die Arbeit meines Vaters schlecht findet. Ich habe es wirklich versucht, habe überall herumgefragt. Aber es gibt niemanden. Daher möchte ich ein so toller Mann wie mein Vater sein. Nur eben noch ein bisschen besser.
Gänsehaut pur
Nachmittags zeigten Viktoria, Miron und Arien eindrucksvoll, wie sie mit ihren eigenen Pferden arbeiten. Viktoria hatte ihren wunderschönen spanischen Hengst mitgebracht, Miron trainierte mit zwei verspielten, braunen Wallachen, und Arien zeigte mit einem Hengst, den er für die Tour zu Verfügung gestellt bekommen hatte, wie viel das wunderschöne Tier innerhalb weniger Wochen bereits gelernt hatte. Zum krönenden Abschluss zeigte jeder der Drei eine Kür, die den Zuschauern die Gänsehaut über den Körper jagte. Richtig beeindruckt hat mich dabei Miron Bococi. Er ist ein echter Showman, der seine Pferde toll in Szene zu setzen weiss. Der Tanz mit seinem Wallach war ein absolutes Highlight!
Hingehen! Es lohnt sich so sehr!!!
Jeder, der noch die Möglichkeit hat, sollte sich auf jeden Fall eine der beiden kommenden Termine rot im Kalender markieren und die Veranstaltung besuchen. Wir alle wollen mit unseren Pferden besser werden. Viktoria, Miron, Arien und Maja zeigen uns eindrucksvoll, dass jeder gewaltfreie und auf eigenen Pfeilern ruhende Weg zu einer besseren Verständigung mit unserem Pferd führt. Das Ziel, eine bessere Welt zu erschaffen, in der wir uns gegenseitig unterstützen besser zu werden, können wir nur gemeinsam erreichen.
Stellt euch vor, wir würden uns alle mit unseren Pferden treffen. Egal welche Ausbildung, welche Reitweise, ob Anfänger oder Profi. Und dann trainieren wir zusammen. Wäre das nicht wunderbar?
Lasst euch mitreißen von den Ideen von Viktoria, Miron und Arien und geht am 15. August 2015 nach 83339 Chieming oder am 22.August 2015 in die Schweiz nach 8320 Fehraltorf, ZH. Tickets gibt es auf der Homepage der Next Generation Tour. Es lohnt sich!!!
Petra von der Pferdeflüsterei war auch bei der Next Generation. Ihre Eindrücke kannst du hier nachlesen. Viel Spaß!
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