Buchrezension: „Tod im Misthaufen“ von Pfridolin Pferd

Der erste Fall von Meisterdetektiv Pfridolin Pferd

Wie bereits angekündigt habe ich mir für meinen Urlaub den ersten Roman von Pfridolin Pferd besorgt. Der Titel verspricht schon einiges: „Tod im Misthaufen“ ist ein Krimi im Pferdestall.

Tod im Misthaufen

Der Autor Pfridolin Pferd ist gleichzeitig Hauptdarsteller. Pfridolin ist bereits bekannt über seinen Blog, in dem er über sein Leben mit seiner Besitzerin Dana schreibt, die er liebevoll „die Frau“ nennt. Als echter Fan von Pfridolins Blog hatte ich an seinen ersten Roman sehr hohe Erwartungen. Der Blog ist eine Kombination aus Humor und Pferdeverstand, gepaart mit einem großen Schuss Originalität. Würde das Buch diesen Anspruch erfüllen?

Buchkauf im Internet

Der Roman ist im Selbstverlag BoD erschienen und kann über diverse Online-Plattformen erworben werden. Ich habe es zeitlich nicht geschafft mir eine Druckversion zu beschaffen und habe das Werk auf meinen Kindle geladen. Zur Zeit gibt es die Kindle-Edition für nur 0,99 € bei Amazon: ein absolutes Erscheinungsschnäppchen, das nicht lange so günstig bleiben wird! Mit einem Buchpreis von 7,99 € ist auch das Taschenbuch mehr als erschwinglich.

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Zum Inhalt

Pfridolin ist ein Hannoveraner-Wallach, der eine Allergie auf rosa Reitequipment hat und unter den Friseurkünsten seiner Besitzerin Dana leidet. Als er an einem schönen Sonnentag von seinem Stallpersonal von der Weide geholt wird entdeckt er den Profireiter Ralph Reißmann kopfüber im Misthaufen. Ralph  ist aufgrund seiner groben Art und (Reit-)Weise im Stall bei Mensch und Pferd unbeliebt, aber warum er nun tot ist kann sich keiner erklären. Pfridolin stürzt sich gemeinsam mit seinem Freund Faxe, dem plüschigen Tinker, in die Ermittlungen. Als Privatdetektiv befragt er nicht nur die Schulpferde, zu denen auch der alte Casanova John-Boy gehört, sondern widmet sich sehr ausführlich der Stutenherde. Denn kurz vor Ralphs mysteriösem Tod sind zwei neue Stuten in den Stall eingezogen: die etwas korpulente Else und die flotte Peppy, die als Quarterhorse besonders weibliche Rundungen vorweisen kann. Neben den amourösen Verwicklungen ist die Aufklärung des Falls ein hartes Stück Arbeit, das Pfridolin und Faxe nur im Team lösen können. Auch Pfridolins Besitzerin Dana geht durch ein Wechselbad der Gefühle, denn der Kriminalbeamte, der mit dem Fall beauftragt ist, ist nicht nur charmant, sondern auch dem Reitsport nicht abgeneigt.

Meinungsmache

Vor einigen Jahren habe ich den Schaf-Roman „Glennkill“ gelesen, in dem ein Schaf eine Mordermittlung führt. Der Stil von „Tod im Misthaufen“ ist ähnlich, aber viel rasanter und um einiges komischer als die Schaf-Vorlage. Das Buch enthält keine Passage, in der ich das Gefühl hatte, die Geschichte würde künstlich in die Länge gezogen. Jede Szene hat ihre Bedeutung und trägt zur Lösung des Mordfalls bei. Die Persönlichkeiten, egal ob Mensch oder Pferd, sind ausgereift und real. Als Leser wurde ich so gekonnt in die Geschichte gezogen, dass ich heute glaube die Personen und Pferde privat zu kennen.

Der Roman ist ein kurzweiliger Lesespaß, der Pferdefans mehr als glücklich macht. Pfridolin trifft wie in seinem Blog auch im Buch immer den richtigen Ton. Neben korrekten Informationen zum Thema Reiten und Pferdehaltung wird eine spannende Geschichte gezeichnet. Ab und zu hatte ich das Gefühl, den Täter bereits zu kennen, wurde dann aber doch eines Besseren belehrt. Die Auflösung ist überraschend und sehr zufriedenstellend. Und, genau wie im Blog, musste ich an vielen Stellen laut lachen, weil Pfridolin einfach herzerfrischend komisch und charmant ist.

Dieses Buch ist ein absolutes Must Read für jeden Pferdefreund!

 

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