Diagnose der Osteopathin – erneute Rückschläge

Gestern war die Osteopathin da. Sie hat die Kleine ganz genau unter die Lupe genommen – und das Ergebnis war ernüchternd.

Kurz zusammengefasst:
Das Stütchen muss einen schlimmen Sturz hinter sich haben. Ihr Kopf ist schief, Lymphflüssigkeit staut sich an einer ungewöhntlichen Stelle in den Karpalgelenken, sie muss auf die Vorderbeine gefallen sein. Dazu kommen eine Blockade in der Halswirbelsäule, völlig verspannte Muskulatur im Hals-, Rücken- und Beckenbereich. Außerdem ist das Becken sehr schief. Sie kann weder die Schultern noch das Becken richtig bewegen. Aus diesem Grund läuft sie taktunrein, und selbst das Stehen scheint ihr Schmerzen zu bereiten. Sie versucht, so viel wie möglich zu entlasten. Das Verweigern des Hufe-Gebens ist daher keine Sturheit, es tut einfach zu weh auf drei Beinen stehen zu müssen.

Ich habe die Osteopathin direkt gefragt, ob wir ihr helfen können, oder ob es schon zu spät ist. Sie fragte mich, wieviel Zeit ich habe. Es sei der unbeweglichste Zustand, den sie in 4 Jahren Praxis am Pferd gesehen hätte. Ich sagte ihr, ich will weder reiten noch sonst irgendwas mit dem Stütchen machen, sie soll einfach gesund werden. Die Füße allein brauchen ja schon ein Jahr, also was soll’s? Wenn wir den Rest auch in einem Jahr schaffen wäre das super! Daraufhin bekam ich die Antwort, dass das möglich sei… also versuchen wir es!

Ich bekomme jetzt einen Trainingsplan. Der gemeinsame Arbeitstag beginnt mit Massagen der Hals-, Rücken- und Beckenmuskulatur. Alles muss gelockert werden. Nach der Massage beginnen wir mit langsamer Gymnastik. Natürlich kann ich noch nicht allzu viel mobilisieren, da ihr das Stehen auf drei Beinen ja schwer fällt. Aber ich habe die Hoffnung, dass wir mit der Zeit immer ein Stückchen weiter kommen. Gymnastiziert werden alle 4 Beine, in alle Richtungen (vor-, rück-, seitwärts). Ich habe die Hoffnung, das wir ihr damit wenigstens langfristig helfen können!

Zusätzlich sind die Sarkoide schlimmer geworden. Sie breiten sich am Bauch aus, und ziehen sich bis vorne zur Brust. Bisher sind es „nur“ die flachen, trockenen Typen, ich hoffe dass keine anderen dazukommen. Diese werden ab nächster Woche behandelt, dann kommt die Tierheilpraktikerin. Auch die Osteopathin hat mir von einer OP abgeraten. Zum einen sind es einfach zu viele befallene Stellen, zum anderen hat auch sie die Erfahrung, dass es nach einer OP nur schlimmer wird.

Glücklicherweise ist Suri eine sehr ruhige, dankbare Persönlichkeit. Alles Herumgeziehe erträgt sie mit stoischer Gelassenheit. Und wenn der Schmerz zu groß wird, dann entzieht sie sich und geht, wehrt sich aber nicht mit Schlagen oder Ähnlichem. Das macht mir Mut. Weiß sie, dass wir nur Gutes wollen? Ich hoffe es.

 

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