Die erste Woche im neuen Zuhause

Die Fahrt vom Heimatdorf nach Köln war abenteuerlich. Ich hatte mir einen Hänger geliehen, weil auch der Wallach von der Weide abtransportiert werden musste. Bereits im Vorfeld hatte ich mir Sorgen gemacht, wie Möppi auf die Trennung reagieren würde. Es war ein Desaster. Sie tobte im Hänger und verletzte sich an der Anbindestange. Erst als wir den Hof verließen wurde sie ruhig.

Am neuen Stall angekommen freute sie sich, als sie die beiden Stuten sah, mit denen sie in Zukunft zusammenstehen würde. Sie ist ein sehr freundliches Pferd und will nicht gern allein sein. Als Herdentier mehr als verständlich… Wir stellten Sie auf den Paddock, erst abgetrennt von den anderen. Die beiden anderen sind eine braune Warmblutstute und ein Schimmel-Pony. Das Pony ist sehr resolut und absolute Chefin. Sie beschütze die Warmblutstute sofort, drängte sich zwischen den Zaun und die Große und wollte keinen Kontakt zulassen. Die Große ist sehr freundlich und wollte gern begrüßen, was das Pony aber nicht zuließ.

Ich verarztete die Wunden, welche sich Möppi auf dem Hänger zugezogen hatte, und ließ sie dann mit Heu und Wasser ihre erste Nacht verbringen.

Möppi

Die nächsten Tage verliefen gut. Die Stuten begegneten sich das erste Mal auf der weitläufigen Weide. Das Pony vertrieb Möppi, aber sie wehrte sich gegen Tritte und blieb dabei ruhig. Nach einer weiteren Nacht legte Möppi die Abtrennung im Paddock selbstständig nieder (sie walzte sie einfach platt) und so standen die drei auch im Paddock zusammen. So entstand auch ihr neuer Spitzname: der Panzer.

Ich begann langsam, mit ihr einige Übungen am Boden zu machen. Mit Knotenhalfter, Seil und Stick verstand sie sehr schnell, ob sie rückwärts gehen oder stehen bleiben sollte. Die Bewegung der Hinterhand macht für sie aber keinen Sinn, genauso wie das Drehen der Schulter. Sie versucht, sich mit Drängen über die Schulter auf den Menschen zu sich zu entziehen. Hier bleibt noch viel zu tun…

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