Equine Sarkoide – was du über die Krankheit wissen solltest

Erkennen und Behandlung von Equinen Sarkoiden

Immer mehr Pferde bekommen die Diagnose „Equine Sarkoide“. Die Besitzer sind geschockt: was bedeutet das für mein Pferd?

Ich habe Suri bereits mit der Diagnose übernommen und aus diesem Grund mehrjährige Erfahrung mit der Behandlung dieser Erkrankung. Mit Hilfe diverser betroffener Pferdebesitzer in meiner Umgebung und über das Internet habe ich Suris ES (Abkürzung für equine Sarkoide) in den Griff bekommen. Auch anderen Pferden konnte ich bereits helfen. Damit ihr auch erfolgreich seid, möchte ich meine Erfahrung mit euch teilen.

Hintergrundwissen: Was sind Equine Sarkoide (ES)?

Einfach gesagt: equine Sarkoide sind, vereinfacht gesprochen, vergleichbar mit Hautkrebs (wobei mit Krebs immer bösartige Tumore bezeichnet werden. Sarkoide können sich zwar über das Lymphsystem verbreiten, werden aber als gutartige Tumore definiert). Unter der Haut des Pferdes bilden sich gutartige Tumore, die unterschiedlich aussehen können. Sie streuen nicht in die inneren Organe, befallen also „nur“ die Haut. Das ist erst einmal beruhigend. Es gibt aber Tumore, die immer weiter wachsen und so das Pferd behindern. Das kann so schlimm werden, dass die betroffenen Pferde sich nicht mehr schmerzfrei bewegen können. Besonders wenn die Tumore das Lymphsystem befallen wandern sie über den ganzen Körper und brechen an verschiedenen Stellen durch die Haut.

Ausgelöst wird das Tumorwachstum durch einen Virus. Das Bovine Papillomvirus (BPV) ist bei Rindern bekannt und löst das Wachstum von Warzen aus. Es ist noch nicht genau bekannt, wie Pferde sich mit dem Virus anstecken. Vermutet wird, dass viele Pferde den Virus bereits in sich tragen, es aber bei den meisten nicht zum Ausbruch kommt. Es gab eine Versuchsreihe, bei denen gesunde Pferde durch einen Ritz in die Haut mit dem Virus infiziert wurden. Sie bekamen Sarkoide, diese bildeten sich jedoch schnell wieder zurück. Daher wird vermutet, dass neben der Infektion auch eine genetische Grundveranlagung für den Ausbruch von ES vorhanden sein muss.

Neben der Trägerschaft des Virus und der genetischen Grundveranlagung kommt noch ein weiterer Punkt zum Ausbruch von ES: die meisten Pferde haben ein geschwächtes Immunsystem. Nur wenn diese drei Punkte gemeinsam auftreten, scheinen die Tiere die Bildung von Sarkoiden nicht abwehren zu können.

Können erkrankte Pferde Gesunde in der Herde anstecken?

Es können also ohne Probleme erkrankte Pferde mit gesunden in einer Herde leben, ohne dass diese angesteckt werden. Ich denke, dass zwei Tiere Blutsbrüderschaft schließen ist ausgeschlossen (mal ganz platt gesagt): Das Virus kann unter den Pferden nur über offene Wunden übertragen werden. Generell sollte man aber vermeiden, dass z.B. das gleiche Putzzeug eines erkrankten Pferdes für andere Pferde genutzt wird. Hier kann es schon sein, dass das Putzzeug kontaminiert ist und in eine Wunde gelangt, so dass ein Pferd den Virus bekommen könnte. Vorsicht ist besser als Nachsicht ;).

Verschiedene Saroid-Typen

Es gibt verschiedene Sarkoid-Typen:

Typ 1: das okkulte Sarkoid
eine haarlose, leicht erhobene und manchmal knotige Stelle, die wie Hornhaut aussieht

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Typ 2: verruköses Sarkoid
warzenartige Stelle auf der Haut, häufig wie Hornhaut

Typ 3: noduläres Sarkoid
Knoten unter der (meinst haarlosen, aber unverletzten) Haut, manchmal auch stilförmig

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Typ 4: fibroblastisches Sarkoid
blumenkohlartig, wie ein Geschwür, das blutig sein kann

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Typ 5: gemisches Sarkoid
Mischung aus den Typen 2, 3 und 4

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Typ 6: malevolentes Sarkoid
ES nach einer Verletzung, das die Lymphbahnen befällt, so dass mehrere Knoten an den Lymphbahnen verlaufen

Neben Sarkoiden gibt es bei Pferden noch weitere Tumorarten, z.B. Melanome (so genannter „Schimmelkrebs“), Karzinome / Fibrome / Sarkome, auraler Plaque (weiße Warzen in den Ohren), Papillome (Fohlenwarzen), usw. Ich haben „nur“ Erfahrungen mit ES und werde daher auch lediglich darüber berichten.

Diagnose ES: was nun?

Zu allererst: keine Panik.

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass dein Pferd an ES stirbt. Es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten und einige sind nicht einmal so kostenintensiv. Aber du musst viel Geduld haben, da dein Pferd auf deine regelmäßige Pflege angewiesen ist.

Der Rat der Tierärzte

Ich habe mich nach Suris Diagnose mit einigen Tierärzten unterhalten. Auch andere Betroffene haben mir ihre Erfahrungen geschildert. Viele Tierärzte kennen sich nicht mit Sarkoiden aus. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass man ES „einfach wegschneiden“ kann. Viele Besitzer haben die Erfahrung machen müssen, dass Sarkoide dann entweder in der gleichen Form wiederkommen oder aber verschlimmert erscheinen. Häufig „explodieren“ die Tumore wenn sie verletzt werden und wachsen immer weiter. Eine befreundete Tierärztin sagte mir, dass Sarkoide wenig erforscht seien. Kaum jemand interessiert sich für die kleinen, unscheinbaren Dinger. Sie empfahl mir, mich  mit einem/r Tierheilpraktiker/in auszutauschen, da diese meist helfen können. Das hat mich stutzig gemacht: eine Tierärztin, die an eine/n THP verweist? Eine wirklich mutige Aussage, denn sie machte mir klar dass die klassische Medizin mir nicht helfen kann.

Ich habe Suris Tumore in den Griff bekommen. Sie hatte insgesamt 12 befallene Stellen, von denen nach 2 Jahren Behandlung nur noch 3 zurückgeblieben sind. Die aktuellen ES sind alle inaktiv (das heißt sie verändern sich nicht).

Im folgenden Artikel erkläre ich dir die Behandlungsmöglichkeiten von equinen Sarkoiden und den Verlauf der Behandlung.

Ihr braucht Unterstützung, weil euer Pferd ES hat? Dann meldet euch im Sarkoidforum an! Hier gibt es viele tolle, erfahrene Leute, die euch bei der Behandlung unterstützen, euch Mut machen und mit Rat und Tat zur Seite stehen!

Ich bin keine Tierärztin oder Tierheilpraktikerin, sondern nur Besitzerin eines ES-Pferdes. Sollten von mir aus fachlicher Sicht fehlerhafte Aussagen getroffen worden sein bitte ich um eine kurze Info, ich korrigiere gern.

 

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2 Kommentare zu Equine Sarkoide – was du über die Krankheit wissen solltest

  1. mich interessieren die Behandlungsmöglichkeiten

    • Hallo Heidi,

      ich sitze gerade an einem Artikel, wie der Behandlungsverlauf bei Suri mit dem Einsatz von Aloe Vera gelaufen ist. Vielleicht ist das interessant für dich?

      Liebe Grüße!

5 Trackbacks & Pingbacks

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